Nürnberg - von Langwasser zum Dutzendteich

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Wanderung am 27. August 2025 -  Wanderstrecke ca. 7-8 km, ~50 Hm

Teilnehmer: Achim, Henry, ManfredKe, Pit, Roland, Udo

Langwasser-see, Silbersee, Dutzendteich und Künstlerhaus am Königstor 

Die Badehose hat natürlich keiner dabei, obwohl das Wetter dazu einlädt und der eine oder andere sich in seiner Jugendzeit auch schon mal in den gefährlichen

Silbersee gewagt hat - wenn Mädchen dabei waren 😉

Heute hält man sich natürlich auch an das Badeverbot

Die An- und Heimfahrten verdienen heute eine besondere Erwähnung: Es begann damit, dass die Bahnfahrenden 😖, Achim und Henry, Manni suchten, der unerwartet, da D-Ticket-Inhaber, im Auto mitfuhr. - Dann fuhr Udo auf der Autobahn Richtung Berlin anstatt Richtung München; - Und nachdem alle (rechtzeitig am richtigen Ziel) angekommen waren, liefen die Autofahrenden 😖 von der Busstation Beuthener Str. (in deren Nähe sie geparkt hatten) zum Bahnhof Frankenstadion, um die dort Ankommenden (!) zu treffen, während die Angekommenen (!) auf einem anderen Weg vom Frankenstadion zur Beuthener Str. gelaufen sind, um dort die Autofahrenden 😖 zu treffen.
Doch damit nicht genug: Am Heimweg unterhielten sich die Autofahrenden 😖 wieder so angeregt (Roland war bei ihnen), dass der Fahrer auf die Autobahn Richtung München einbog, anstatt in Richtung Würzburg zu fahren.
Das war es dann aber; die weitere Heimreise verlief ohne bemerkenswerte Zwischenfälle - allerdings mit einem schönen Abschluss, nämlich einer Einladung von Christine zu einer Tasse Kaffee, nachdem uns Roland noch zu einer Besichtigung seiner Latifundien eingeladen hatte.

Wir starten am Bushalt Hans-Fallada-Str. in Langwasser. Ein schöner Ausgangspunkt, denn nach wenigen Metern sind wir bereits im Grünen, am Langwasser(bach) und nach weniger als 300 Metern bereits am Langwassersee  - und das mitten in einem großen Wohngebiet.

Ende der 1980er wurde das Gelände (im Ortsteil „Bey der düren Stange“, so hieß er früher einmal), das während des Dritten Reiches als "Märzfeld" geplant war, saniert und dabei der See mit seiner kleinen Insel und der Skulptur „Paar“ des Bildhauers Klaus Schultze angelegt. Als Uferbefestigung nahm man z.T. die Granitblöcke der Tribünenüberreste.
Wie man an der Info-Tafel nahe der Ursula-Wolfring-Str. und im I-net lesen kann, sollten auf dem Märzfeld
während der Reichsparteitage Manöver der Wehrmacht stattfinden. 24 „Wehrtürme“ und Tribünen für 150.000 Zuschauer sollten entstehen. Bei Kriegsbeginn, es waren elf Türme und nur Teile der 14 m hohen Tribünen fertiggestellt, wurden die Bautätigkeiten eingestellt. Die Türme wurden um die 70er Jahre gesprengt, um Platz für Wohnraum zu schaffen, nachdem die Stadt ab Mitte der 50er Jahre den neuen Stadtteil Langwasser geplant hatte.

Nach einem kurzen Stück Weg neben grünen Wiesen, Büschen und Bäumen kann man einen Abstecher zu einem "historischen Cowboy. und Indianerclub" machen. Das Gelände ist leider verwildert und wird vermutlich zur Vermeidung kultureller Aneignung nicht mehr gepflegt.

Gleich darauf folgt ein kurzes Stück (Karl-Schönleben-) Straße, dann ein längeres Stück Laubwald, bevor wir auf die "Große Straße" stoßen. Wir überqueren sie zwischen Messegelände und Parkhaus und sind schon wieder in "grüner Umgebung".

Leider muss uns Henry hier verlassen - das Bein will noch nicht so richtig 😟.
Wir nehmen den parkähnlichen Weg in parkähnlicher Umgebung zum Silberbuck - es gilt die heutigen Höhenmeter zu bewältigen - ganze 40! Aber das machen wir gern und werden oben mit einem herrlichen Ausblich bis zur Burg belohnt.

Auch der Silberbuck ist ein künstlicher Hügel, entstanden aus dem Schutt der im Krieg zerstörten Stadt. Leider wurden hier bis in die 50er auch Abfälle jeglicher Art, auch kritischer Sondermüll (u.a. Öl, Pharmaartikel, Pflanzengift und Kampfstoffe) entsorgt. Später wurde die Deponie begrünt.

Nach einem kurzen "Abstieg" sind wir am Silbersee.

Und natürlich ist auch der ca. 10 m tiefe See kein natürlicher. An seiner Stelle sollte einmal Hitlers riesiges Deutsches Stadion entstehen, von dem jedoch nicht mehr als die Grundmauern fertiggestellt wurden.  Da eine Zeit lang nach dem 2. WK auch Abfälle im Silbersee versenkt wurden und dadurch, dass Gifte aus der Deponie in den See gelangten, ist er heute noch, u.a. mit Schwefelwasserstoff, belastet. Außerdem gibt es durch unterschiedliche Bodenformationen kalte Strömungen; das alles hat schon zu über 50 tödlichen Badeunfällen geführt. Das Baden im Silbersee ist heute verboten.

Wir genießen nun die schöne Umgebung zwischen Silbersee und kleinem Dutzendteich (wir nannten ihn früher, als er noch zum Baden genutzt wurde, Flachweiher; heute ist er immer wieder durch Blaualgen belastet). Bei einem Rundgang über das Dutzendteichgelände bietet sich immer wieder ein schöner Blick in die Flora und Fauna. Ein wunderschönes Naherholungsgelände und schon seit dem 16. Jh. ein beliebtes Ausflugsziel - mitten in der Stadt.

Am Rande der Großen Straße, liegt ein Grundstein und informiert eine Tafel über das "Deutsche Stadion".
 Es sollte das
größte Stadion der Welt werden, für 400.000 Zuschauer, kam aber über die Grundsteinlegung, den Bau einer Versuchstribüne in der Hersbrucker Schweiz und dem Erdaushub (Silbersee) nicht hinaus. Es sollte 800 Meter lang und 450 Meter breit werden, über 90 Meter hoch und mehrere Express-Aufzüge bekommen.

Wir überqueren nun wieder die Große Straße: Die zentrale Achse des Geländes, ausgerichtet auf die mittelalterliche Kaiserburg, sollte eine historische Verbindung zum Heiligen Römischen Reich und den Reichstagen in Nürnberg herstellen. Sie war als Aufmarschstraße gedacht, ist zwei Kilometer lang und 40 Meter breit. Südlich wird sie von Tribünenstufen flankiert, wodurch die Breite in diesem Bereich ca. 60 Meter beträgt. Auf einer Betonunterlage verlegte man Granitplatten in zwei verschiedenen Farben, Hell- und Dunkelgrau, damit die dort marschierenden Gruppen leichter die Ausrichtung einhalten konnten. Die hellgrauen, quadratischen Platten haben eine Kantenlänge von 1,2 m, was der Länge von zwei preußischen Stechschritten entspricht. Auch dadurch sollte das Einhalten der Formation bei Paraden erleichtert werden. Bis 1964 diente sie als Start- und Landebahn für die U.S. Army. (Teile aus Wikipedia)

Auf der anderen Seite der Großen Straße, der nord-östlichen, geht es wieder weiter in kühlem Laubwald auf gepflegten Wegen > Richtung FCN-Stadion, das wir nach wenigen 100 Metern erreichen. Hier folgt nun eine echte Belastungsprobe für unser Kleeblatt: Foto links, Foto rechts, Foto oben, Foto unten - und Achim wurde zu jeder Aufnahme mitgezerrt. Das Schlimmste für ihn war jedoch ein Borussia-Fan, der extra aus Dortmund angereist ist, um sich unter dem Max-Morlock-Schriftzug fotografieren zu lassen - am Ronhof ist Achim nämlich noch nie ein auswärtiges Nummernschild aufgefallen 😊.

Nachdem alle ihre ehrfurchtsvoll entblößten Häupter wieder bedeckt haben, nehmen wir den kürzesten Weg zum großen Dutzendteich, vorbei an der "Arena".
Die Multifunktionsarena ist die Heimat der Nürnberg Ice Tigers. Allerdings finden hier auch öffentlicher Eislauf und auch Sportereignisse z.B. Wettkämpfe im Hallenfußball, Handball, Tennis und Boxen statt; auch Tagungen, Konzerte und Showveranstaltungen. Sie bietet Platz für bis zu 11.000 Besucher. Bis vor einigen Jahren haben hier auch die Brose Baskets Bamberg einige ihrer Heimspiele in der Euroleague ausgetragen. Gegner waren Großkalieber wie der FC Barcelona, Real Madrid oder ZSKA Moskau.

Der große und der kleine Dutzendteich werden vom Fischbach durchflossen und vom Langwasser gespeist. Im Winter kann man Schlittschuhlaufen, im Herbst wird das Wasser komplett abgelassen da der große Teich auch als Karpfenweiher dient.Der Name Dutzendteich kommt übrigens nicht etwa von ehemals vorhandenen zwölf Teichen (es waren nur acht). Einige Quellen besagen, dass sich der Name von der altdeutschen Bezeichnung Doutze für Schilfrohr ableitet, und, u.a. der „Pfinzing-Atlas“ von 1594 vermutet, die Bezeichnung Tutschetey, was schlammiges Gelände bedeutet, als Ursprung. Heute liegt neben dem großen Dutzendteich (früher auch „Dutzenteich“ geschrieben) der wg. des Baus der Großen Straße abgetrennte kleine Dutzendteich (Flachweiher) und weitere kleinere Weiher, die als „Nummernweiher“ bezeichnet werden. Von den ursprünglich vier Nummernweihern sind nur noch zwei erhalten. (Teilweise Wikipedia).

Auf dem Weg am Großen Teich zum Gutmann und von der Gaststätte aus, bietet sich ein schöner Blick auf die auch nur  halbfertigestellte Kongresshalle. Trotzdem werden auch hier wieder die enormen Dimension der NS-Parteitagsarchitektur sichtbar.
Die Kongresshalle ist eine der größten baulichen Hinterlassenschaften der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland.

Das Gutmann, ein Einkehrort mit langer Geschichte, ist die letzte noch existierende Gaststätte einer ehemals reichen Wirtshauslandschaft am Dutzendteich, mit einem schönen Biergarten mit Blick aufs Wasser.

Hier treffen wir Henry wieder; er hat schon einen schattigen Platz reserviert. Bedient werden wir im Eiltempo - so schnell ging es noch nie! Die Speisen kommmen vor den Getränken, das erste Schäuferle so schnell, dass Roland seine Bestellung aufgrund der röschen Kruste noch in selbiges ändern kann 🤣.

Nach kurzer Pause geht es weiter - es ist ja wieder Kultur angesagt!
Die einen fahren mit dem Auto, die anderen mit der Tram - zum Hbf, Treffpunkt Künstlerhaus am Königstor, dem ehemals skandalumwitterten linksgrün versifften "Komm".

Nach unseren Erfahrungen der letzten Woche in Schwabach, erfolgte die Entscheidung, die Ausstellung zum "NN-Kunstpreis" zu besuchen, mit gemischten Gefühlen. Um es kurz zu machen: wir waren angenehm überrascht - nicht zuletzt wegen der recht kurzen Beschreibungen zu den Werken, in denen die Künstler Einblick in ihre Gedanken bei der Erschaffung geben. Natürlich merkt man auch hier, dass jeder bemüht ist, möglichst feinsinnig und hintergründig, eben kulturell bildungssprachlich zu formulieren; aber eben doch nicht so übertrieben geschwollen und vor allem nicht so lang, wie bei der Ortung.
Auch die meisten Kunstwerke selbst kommen dem, was wahrscheinlich 90% der Normalbürger unter Kunst verstehen, näher - in etwa so, wie die Werke, die unser leider zu früh verstorbener Freund Franz geschaffen hat.

Letztendlich ein gelungener Abschluss des schönen Wandertages - bei dem allerdings die Krönung nicht fehlen darf: der Eisbecher 😊, den wir uns mit Blick auf die Lorenzkirche gönnen, der Manfred, Pit, Roland und Udo noch einen kurzen Besuch abstatten.

 

 Bilder (vergrößern: "Klick" auf das Bild mit linker Maustaste - runterladen/ speichern dann mit rechter Maustaste)

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  5 Min von der Bushaltestelle Hans-Fallada-Str.

 

 

 

  Beschreibung 1  /  Beschreibung 2

  Wie kommt Henry nur auf die Idee, dass Roland eine Schraube fehlt,
bisher hat ihm ja nicht einmal jemand unterstellt, dass bei ihm eine locker ist!

 

 

 

 

 

  Beschreibung

 

 

 

 

  Beschreibung

  Beschreibung 1  /  Beschreibung 2

 
    

 

 

 

 

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 Das Wanderwetter in und um Erlangen

 

 "Trau - schau - wem": je näher die Zukunft der Gegenwart kommt,
                                       desto mehr gleichen sich die Vorhersagen.

    

 Für Erlangen und Umgebung: der "Wetterochs", auf den man sich,
 für seinen kürzeren Vorhersagezeitraum, immer gut verlassen konnte.

  
 ">> weitere Aussichten" zeigt 6 Tage / bzw. 7-11 Tage für Erlangen
 bei "wetter.net" kann man andere Orte wählen

 

Wer das passende Wetter noch nicht gefunden hat, kann es auch hier versuchen: mit Monatsvorhersage

    

Die Darstellung der Wanderstrecken erfolgt mit einem Skript von www.j-berkemeier.de: dem  GPX Viewer    (Anzeige-Beispiele)